Matterhorn Cervino Speed Opening: Über die Grenze hinaus

26.09.2022

Es ist DIE Neuerung im Ski-Weltcup- Kalender: Das Matterhorn Cervino Speed Opening. Auf der von Abfahrts-Olympiasieger Didier Défago designten «Gran Becca»-Piste werden Ende Oktober und Anfang November die Speed-Athletinnen und -Athleten in die Saison starten.

Bild-Download

Ende Oktober 2022 treffen sich die Abfahrtsheldinnen und -helden aus aller Welt zum allerersten Mal zum Saisonauftakt auf knapp 3'800 Meter über Meer. Der Ursprung des ersten grenzübergreifenden Weltcuprennens der Geschichte liegt auf Plan Maison oberhalb von Cervinia. Ende November 2019 trafen sich die Exponenten der Cervino S.p.A. und der Zermatt Bergbahnen AG zu Saisonbeginn zum jährlichen Gedankenaustausch. Eines der Themen dabei war die neue 3S-Bahn von Testa Grigia auf das Klein Matterhorn, welche Zermatt und Cervinia ganzjährlich verbindet und die höchste Alpenüberquerung überhaupt darstellt. Während der Diskussionen schlugen die italienischen Vertreter spontan vor, dass man doch nach Fertigstellung des sogenannten Matterhorn Alpine Crossings eine Weltcup-Abfahrt von Gobba di Rollin über die Grenze hinunter nach Laghi Cime Bianche organisieren könne.

Mit Passion zum Ziel

Knapp drei Jahre später wird aus dieser Vision Realität. Insgesamt werden vier Abfahrten ausgetragen: Am 29. und 30. Oktober werden sich die Herren beweisen können, am 5. und 6. November messen sich die Frauen. Damit ein Projekt dieser Dimension in einer solch kurzen Zeit umgesetzt werden kann, braucht es die richtigen Leute, ist Christian Ziörjen, CEO des Matterhorn Cervino Speed Openings überzeugt. Und diese habe man gefunden: «Das Engagement, der Einsatz, das Commitment aller Menschen, die an diesem Projekt mitarbeiten, ist grossartig. Jede und jeder im Team arbeitet nach vorne, hat ein Ziel: die Rennen Ende Oktober.» Natürlich laufe nicht alles reibungslos, was in einem solchen Prozess aber auch normal sei: «Die grösste Herausforderung war, ist und bleibt die länderübergreifende Zusammenarbeit. Zermatt und Cervinia liegen geografisch zwar nahe beisammen und wir alle haben eine gewisse «Bergler-Mentalität». Trotzdem stellen uns die Distanz, kulturelle Unterschiede und sprachliche Barrieren manchmal vor Schwierigkeiten.»

Der «grosse Gipfel», der verbindet

Eingebettet in ein majestätisches Panorama liegt der Start der «Gran Becca» auf 3'720 Meter über Meer und ist damit die höchstgelegene Rennstrecke im Weltcup-Kalender. Die Abfahrt am Fusse des Matterhorns setzt sich aus reinen Gleitpassagen, grossen und schnellen Abfahrtskurven und technischeren Abschnitten mit hoher Geschwindigkeit und abwechslungsreichen Sprüngen zusammen. «Der Höhenunterschied von 885 Höhenmeter, die Höhe selbst, die Länge von 3.7 Kilometer und die Kombination aus Natur- und Kunstschnee werden die Athletinnen und Athleten vor zusätzliche Herausforderungen stellen», ist der Abfahrts-Olympiasieger von 2010, Didier Défago, überzeugt. Da vom Zielbereich in Laghi Cime Bianche zwei Drittel der Strecke sichtbar sind, ist die Strecke auch für Zuschauerinnen und Zuschauer ein Nonplusultra.

Die Athletinnen und Athleten werden vom Start bis ins Ziel vom Matterhorn, dem wohl meistfotografierten Berg der Welt begleitet. Die Ausstrahlungskraft und Bedeutung des Matterhorns sind sowohl in der Schweiz als auch in Italien unumstritten. Im Aostatal wird das Matterhorn im lokalen Dialekt oft «Gran Becca» genannt - der grosse Gipfel. Der Pistenname soll die gute Zusammenarbeit und die Verbundenheit der beiden Regionen unterstreichen.

Den Skiprofis ganz nah sein

Die Zuschauerkapazitäten sind aufgrund der Bahnkapazitäten und der Lage des Zielbereichs auf 6'000 Plätze pro Rennen limitiert. Der erste Teil der Rennen, vom Start zwischen den Bergstationen der beiden Plateau-Rosa-Skilifte bis zur italienischen Grenze, kann von der Skipiste aus mitverfolgt werden. Zudem wird es auf Testa Grigia auf der Schweizer Seite eine kostenlose Public-Viewing-Zone geben. Wer das Spektakel hautnah miterleben möchte, kann dies auf der italienischen Seite vom Zielraum aus tun. Tickets sind unter www.zermatt.ch/weltcup erhältlich.

Unterhaltung abseits der Piste

Nebst dem Programm im Zielgelände und auf Testa Grigia dürfen sich die Zuschauerinnen und Zuschauern auch in den beiden Dörfern Zermatt und Cervinia auf diverse Festaktivitäten freuen. Am Rennwochenende der Männer finden die Startnummernauslosung sowie die Sieger- und Siegerinnen-Ehrung in Zermatt, am Rennwochenende der Frauen in Cervinia statt. Diese Programmpunkte werden per Livestream in das jeweils andere Dorf übertragen, zudem wird ein Public Viewing der Rennen angeboten. Unterstrichen wird das Ganze mit musikalischer Unterhaltung und lokalen Spezialitäten.